„Von hinten ist man näher dran“, riet ein erfahrener Klosterbesucher und meinte damit die Teilnahme am Chorgebet, für die Benediktiner der Beuroner Kongregation wie hier in Tholey wahrhaftig ein heiliges Tun. Und Heiligkeit verlangt nach Distanz. So zog ich mich seit dem ersten Mal ganz nach hinten ins Kirchenschiff zurück, schon beinahe unter die Orgelempore, und ließ den Psalmengesang in der schnörkellosen gotischen Kirche hin und her hallen zwischen den beiden Seiten des Chorgestühls. Worte verstand ich kaum, dafür hörte ich den Atem der laus perennis, des unablässigen Lobes, dem diese kleine Kommunität ihr Leben geweiht hatte. Weiterlesen