Theologie ist die Königin der Wissenschaften – am Bettelstab

Hier findet man Texte, Empfehlungen und Positionen zu Theologie, Studium, Kirche und Gesellschaft – aber auch die beliebten Rätsel zu Ostern, zum Sommer und zu Weihnachten.

Theologie studieren? 

Ganz aktuell gibt es die neue Rubrik „Link“ mit Tipps für Super-Websites. Etwa einmal im Monat kommt ein neuer Hinweis dazu.

Ein bisschen schwergewichtiger, aber nicht erschlagend sind Hilfen zum wissenschaftlichen Arbeiten. So viel bisher: 

1. Einige Grundsätze, die helfen, einen Plan zu haben und nicht im Meer der Wissenschaft unterzugehen: Zehn Ratschläge für das Studium der Theologie.

2. Unentbehrlich, aber nervig: das Internet! Dazu neun Ratschläge für Recherchen.

3. Das gibt gleich die Hand zur theologischen Literatursuche (z.B. in der Vorbereitung einer Seminar-, Abschluss- oder Doktorarbeit).

4. Dann habe ich sie, meine Bücher und Aufsätze. Bleibt nur die noch eine Kleinigkeit, nämlich sie auch zu lesen. Darum: Wie lese ich Fachliteratur – mit Gewinn?

5. Ratschläge zum Verfassen einer schriftlichen Arbeit.

6. Ein Leben des Geistes – Berufsethos für Akademiker. 

 

Bei mir in München studieren – mit einer Zula, einer Magister- oder einer Doktorarbeit?

Gerne, jederzeit willkommen! Ob wir zueinander passen? Ja mit drei Ausrufezeichen, wenn Sie:

  • wissenschaftlich forschen wollen, dabei methodisch streng und genau vorzugehen nicht unter Ihrer Würde ist;
  • aus der Fülle des katholischen Glaubens ohne Scheuklappen auf die Realität zutreten wollen und nicht schon die Patentrezepte in der Tasche haben;
  • interdisziplinär zu arbeiten bereit sind und Soziologie und Statistik, Politikwissenschaften und Psychologie nicht für Teufelszeug halten;
  • mir verzeihen, dass ich Ihnen schon mal ganz schön auf die Nerven gehen kann.

Wie anders war die Sprache der alten Freunde Gottes und die der heutigenTheologen ohne rechte Liebe! Wir gebrauchen dieselben Worte, aber bei uns sind sie kalt und ohne jeden Geschmack (hl. Franz von Sales, Traité de l’Amour de Dieu 6,1)

Konservatismus

Im Wintersemester 2016/17 hielten wir in der Pastoraltheologie ein durch die lebhaften Diskussionen überaus anregendes Seminar zum Thema „Konservativ – Erkundungen eines unbekannten Begriffs“. Daraus ist eine ganze Reihe von Buchvorstellungen entstanden:

das ewig wandelbare Neue mit dem ewig Bestehenden zu vermitteln und somit erst wirklich lebensfähig zu machen[1]

Ist der Konservatismus tot? Schaut man in die politische Landschaft, so gleicht sie einem permanenten Erdbeben, bei dem man noch nicht weiß, welcher Stein auf welchem stehenbleiben wird. Gerd-Klaus Kaltenbrunner sprach vor 40 Jahren von einer Tendenzwende. Ob sie nun Wirklichkeit wird, wer weiß es? Richtet man seinen Blick auf die katholische Kirche, findet man allenfalls Restbestände konservativen Denkens: Neokonservative („So wie früher kann man das natürlich nicht mehr sagen, aber mit meinem Ansatz…“), Traditionalisten (leider oft nichts mehr als 68er von rechts) und Traditionspfleger (die Romantik einer Traumhochzeit in barocker Pracht)… Spricht man mit jungen Leuten, stößt man rasch auf einen sehr unideologischen Mix von sehr traditionellen Werten (Lebenstraum: einen Baum pflanzen, eine Familie gründen, ein Haus haben) mit einer Bejahung von „Jeder soll machen, was er will“. Doch konservativ, das ist wirklich terra incognita. Ein Desiderat ganz sicher, aber eben noch eines, das kaum auf eine verlässliche Identität zurückgreifen kann. „Ich würde mich schon für konservativ einschätzen,“ meinte ein kluger junger Mann, „aber was sich heute konservativ nennt, damit kann ich mich kaum anfreunden.“ Im Rahmen dieses Seminars kamen verschiedene Theoretiker des Konservatismus zur Sprache. Keinem von ihnen ist es gelungen, die Grundlagen für einen heutigen modernitätsfähigen Konservatismus zu legen. Bei jedem finden sich jedoch Ansätze zum Weiterdenken in diese Richtung. Die folgenden Buchvorstellungen sollen dazu beitragen:

  1. Schlüsseltexte des Konservatismus im 19. Jahrhundert: Novalis, Adam Heinrich Müller, Adalbert Stifter, Joseph von Eichendorff und Sören Kierkegaard.
  2. Konservative Theoretiker im 20. Jahrhundert: Thomas Mann, Arnold Gehlen, Hans Freyer  und Jean-F. Mattéi. Und dann füge ich noch inspirierende Autoren hinzu, die jedoch nicht eigentlich konservative Denker sind: Max Weber, Helmuth Plessner, Ernst-Wolfgang Böckenförde, Theodor Haecker, Romano Guardini, Max Scheler, Julien Benda, Elias Canetti, Helmut Schelsky, Marcel Gauchet, Pierre Manent, Ian Patočka, Rudolf Otto, George Steiner, Harold J. Berman und…
  3. Reflexionen und Darstellungen über Konservatismus: Karl Mannheim, Gerd-Klaus Kaltenbrunner und Sven-Uwe Schmitz
  4. In Kurzvorstellungen sollen nach und nach einige weitere lesenswerte Bücher vorgestellt werden. Momentan sind es das „Lexikon des Konservatismus“, Henri de Lubacs „Tragödie des Humanismus ohne Gott“, Edmund Husserls „Krisis der europäischen Wissenschaften“, Alain Finkielkrauts „La défaite de la pensée“, Samuel Huntingtons „Clash of Civilizations“ und Jens Hackes „Philosophie der Bürgerlichkeit“.

[1]Joseph von Eichendorff, Der Adel und die Revolution, in: Ausgewählte Werke. Bd. 4. Hg. und mit einem Nachwort von Hans A. Neunzig, München 1987, 341-366, hier 365.

Hier gibt es alle Texte zusammen als pdf: Konservative Theorie


PS: Weil das Leben nicht nur aus Büchern, sondern auch aus Saftpressen und ein paar anderen Kleinigkeiten besteht, hier elf Tipps für kostbare kleine Küchenhelfer!