Post aus Rom für Deutschlands Katholiken – der Papstbrief zum synodalen Weg

„Ceci n’est pas une pipe. – Das da ist keine Pfeife.“ So lautet die Bildunterschrift unter ein typisches Bild von René Magritte von 1929. Doch was ist darauf zu sehen? Ganz unverkennbar – eine Pfeife! Das Bild trägt den Namen „La trahison des images“, also etwa „Der Verrat an den Bildern“. Das Ganze hat einen recht komplexen kunsttheoretischen und semiotischen Hintergrund. Auf der Hand liegt aber eines: Es ist immer Verrat, frech das Gegenteil zu behaupten von dem, was zu sehen ist. Denn man muss nur seine Augen gebrauchen und nicht in ein Bild das hineinlesen, was man im Kopf hat.

Am 29. Juni 2019, dem Hochfest der Apostelfürsten Peter und Paul, hat Papst Franziskus, der Nachfolger Petri, den deutschen Katholiken einen Brief geschrieben. Schon bevor er veröffentlicht wurde, ging der Streit um die Deutungshoheit los. Liest der Papst dem Katholizismus hierzulande die Leviten? Oder bringt er umgekehrt einfach großen Rückenwind aus Rom für den „synodalen Weg“ und das „Anything goes“, das mittlerweile offensichtlich auch den Episkopat erfasst hat? Gibt die Magritte’sche Pfeife hier also bedrohlichen Rauch von sich oder ist sie die sanft einlullende Friedenspfeife? Weiterlesen