Lehramt – und wie?

„Fest soll mein Taufbund immer stehn,
ich will die Kirche hören!
Sie soll mich allzeit gläubig sehn
und folgsam ihren Lehren!“ (GGB 808, Ausgabe München und Freising).

So lauten die ersten vier Zeilen des bekannten und beliebten Gelöbnisliedes von Christoph Bernhard Verspoell (1810). Seine unbefangene Kirchlichkeit war der Nachkonzilszeit wohl nicht mehr geheuer. So ist im Gesang- und Gebetbuch ein purgierter Text von Karl Günter Peusquens von 1974 zu finden:

„Fest soll mein Taufbund immer stehn,
zum Herrn will ich gehören.
Er ruft mich, seinen Weg zu gehen
und will sein Wort mich lehren“ (GGB 807).

Nicht falsch, aber eben doch Pointe verpasst: Die Zugehörigkeit zum Herrn entscheidet sich immer auch an der Treue zur Kirche und ihrer Lehre. Grundsätzlich haben wir diesen Zusammenhang in einem eigenen Blog „Lehramt – wozu?“ dargelegt. Er ruft nun aber förmlich nach einer Fortsetzung „Lehramt – und wie?“ Wie also geht man mit den ganz unterschiedlichen Äußerungen des Lehramtes um? Da stehen eine Menge von Einzelfragen zur Klärung an. Wer da nicht genau unterscheidet, überzieht das Prinzip Lehramt und bringt es dadurch in Verruf. Weiterlesen

Weihnachtsrätsel 2020 – die Auflösung

Nun ist die Weihnachtsrätsel-Zeit vorbei, und es hat wieder viele Einsendungen mit der Lösung gegeben. Nicht alle waren richtig, und es hat sogar einen irrigen Vorschlag gegeben, der sich hartnäckig durch einige Einsendungen gehalten hat. Ob die gute Vernetzung nicht manchmal auch zum Schaden wird? Wie auch immer, die richtige Lösung lautet:

Papst Clemens VI. (Pierre Roger)

Der Papst in Avignon war 1290/91 im französischen Maumont, Corrèze, geboren. Bis heute leidet er darunter, dass er als Inbild eines dekadenten Papsttums in der „babylonischen Gefangenschaft der Kirche“ gilt, also als ein Nachfolger Petri, der nicht in Rom, sondern in Avignon residierte. Besonders die Schwarzmalerei durch den großen Dichter Petrarca, der eine Zeit lang selbst am Hof von Avignon gelebt hatte, hat ihm nachhaltig geschadet. So warf man ihm eine allzu opulente Hofhaltung vor, moralisch ein Doppelleben und in der Personalpolitik einen schamlosen Nepotismus, also die Besetzung führender Ämter mit Familienangehörigen. Nun war er gewiss kein Heiliger (wie wohl ohnehin die allzu vorhersehbare Heiligsprechung von Päpsten unserer Zeit vorbehalten ist), aber ebenso wenig ein Schandfleck auf dem Stuhl Petri. Weiterlesen