Berman – Recht und Revolution

Harold J. Berman, Recht und Revolution. Die Bildung der westlichen Rechtstradition. Übersetzt von Hermann Vetter, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1991 (Orig.: 1983).

Eine Überraschung erlebt man nur da, wo man sie nicht erwartet. In diesem Fall trägt sie den Namen des bedeutenden amerikanischen Rechtshistorikers Harold J. Berman (1918-2007), der lange an der renommierten Harvard Law School gelehrt hat. Er ist einer der großen Universalgelehrten seines Faches, und einer, der eigene Wege abseits der ausgetretenen Pfade beschritt. So verbrachte er 1961 mitten im Kalten Krieg zusammen mit seiner Familie mit vier Kindern ein Sabbatjahr in Moskau und wurde zu einem der führenden Kenner des Sowjetrechtes. Dabei ahnte er vieles eher, als dass er es begrifflich präzise und trotz stupend breiter Kenntnisse mit lückenloser Beweiskette auf den Punkt gebracht hätte. Doch das ist kein Grund, seine Intuitionen leichtfertig abzutun. Weiterlesen

Sören Kierkegaard

Sören Kierkegaard, Einübung im Christentum und anderes. Hg. von Walter Rest, München 1977

Wenn Christen heute von Jesus Christus sprechen, dann tun sie dies wie von selbst meistens in der Vergangenheitsform: „Jesus hat sich für die Armen eingesetzt. Er lebte ganz für andere.“ Ebenso hat die heutige Theologie diesen Ursprung konsequent historisiert. Die Geschehnisse des Neuen Testaments sind Ereignisse, die 2000 Jahre zurückliegen und die man mit viel Scharfsinn der Leben-Jesu- und Urchristentumsforschung einigermaßen zu rekonstruieren versucht. Doch am Ende erscheint der Anfang oft nur umso mehr fern und fremd. Weiterlesen