zu zeigen, daß es Größe nur gegen die Welt gibt und niemals mit der Welt

Allenthalben beginnen die Semesterferien oder Sommerferien, und so ist es Zeit für ein Sommerrätsel. Passend hat es mit dem Schmökern in Büchern zu tun, genauer mit einem der besten biblischen Romane. Wer die richtige Antwort gefunden hat (oder gefunden zu haben glaubt), sende eine E-Mail an andreas.wollbold@lmu.de. Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2017 um 24 Uhr. Als Preis gibt es das neue Predigtbuch: „Predigen – Grundlagen und praktische Anleitung“ (oder nach Absprache ein anderes aus meiner Kollektion). Bei mehr als drei richtigen Antworten entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. – Jetzt aber zum Rätsel selbst:

Die Rätselaufgabe

Gesucht ist eine Person mit den Initialen C. J. Sie ist die entscheidende Gestalt der Rahmenhandlung zu einem der bedeutendsten biblischen Romane, verfasst 1937. Dieser handelt von einem alttestamentlichen Propheten, der in vielen Zügen wie ein Vorbild Christi erscheint. Das ist kein Zufall, denn der Autor war ein Jude, der dem katholischen Christentum sehr nahe stand und sich für eine Erneuerung der Kultur aus dem Primat des Geistig-Religiösen einsetzte. Die Rahmenhandlung mit C. J. spielt im Heiligen Land der Gegenwart. Er hält sich dort auf, nachdem er kurz zuvor in Kairo seine junge Frau verloren hat. Er ist in eine depressive Schaffenskrise geraten, erfährt sich wie entleert und von seiner Umgebung isoliert, fühlt sich aber gleichzeitig geheimnisvoll von Jerusalem angezogen, dem „Mittelpunkt der Welt“. Eine Krankheit quält ihn – der Autor denkt hier wohl an die Epilepsie. Auf dem Tempelberg überkommt sie ihn, doch statt der erwarteten Absence hat er eine Schau – eben die des Propheten im Tempel und damit den Anfang der biblischen Romanhandlung. Ganz am Ende, im Epilog, sagt C.J.: „Dieser Prophet war ein empfindsamer Mann, der in schonungslosem Widerspruch stand zu seiner Welt und Zeit. Er war ein scheuer Mann, den auch die einleuchtenden und machtgebietenden Irrtümer dieser Erde nicht gebeugt haben. Denn er gehorchte keinem andern als der Stimme Gottes, die in ihm und zu ihm sprach…“ Und unser Autor schließt: „Er weiß, daß er mit diesen Worten von seiner wirklichen Erfahrung kaum einen Hauch ausgesagt hat. Dies wird ja erst eine seiner Aufgaben sein, zu zeigen, daß es Größe nur gegen die Welt gibt und niemals mit der Welt, daß die ewig Besiegten die ewigen Sieger sind und daß die Stimme wirklicher ist als der Lärm.“

Zwei Tipps

Welcher Name verbirgt sich also hinter C. J.? Die Witwe unseres Autors hat die Rahmenhandlung zunächst gestrichen; erst in späteren Ausgaben findet sie sich wieder. Zwei Tipps können aber helfen: 1. Die Initiale seines Familiennamens entspricht auch der Initiale unseres Propheten. 2. Rein zufällig ist der Familiennamen auch der einer berühmten literarischen Gestalt, die in der Verfilmung umwerfend komisch von Stephen Fry dargestellt wurde. So, genug der appetizer für den kriminalistisch-belletristischen Spürsinn. Viel Spaß beim Suchen – und dann beim Lesen!

Wie also heißt C. J. mit ausgeschriebenem Namen?

3 replies
  1. Schwald, Franz
    Schwald, Franz says:

    Ich bewege mich in ähnlicher Richtung und verweise auf meinen Literaturblog ” franz-schwald.de” und den letzten Text “Staunen und Wissen”
    Herzliche Grüße F.Schwald

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  1. […] Franz Kafka und Franz Werfel angespielt; Werfels Jeremias-Roman war schon einmal Gegenstand eines Rätsels und seiner […]

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