Ja, Ansichtssache ist der Roman schon. So wie es in anderer Weise wohl bei aller großen Literatur der Fall ist, die man von mehr als von einer Seite aus betrachten kann. Bei unserem Roman allerdings dann doch vor allem von zwei Seiten. Dafür hat sein Autor schon gesorgt, und zwar durch die Idee, dass da ein recht selbstbewusster Jemand seine Autobiographie auf Makulaturblättern verfasst, die selbst wiederum eine andere Biographie enthalten. Der Setzer aber habe beides in seiner Ignoranz einfach zu einem einzigen Buch vermengt, so dass sich die Geschichten beider Protagonisten manchmal geradezu brutal wechselseitig unterbrechen. Fürwahr ein „litterarischer Vandalismus“. Da können einem die Gedanken im Kopf schon einmal zu kreiseln anfangen. Erschwert wird das Ganze noch dadurch, dass die Autobiographie zwar schön in siebzehn Teilen durcherzählt ist, die Geschichte auf den Makulaturblättern aber durcheinandergeworfen und nur fragmentarisch wiedergegeben wird, so dass die Leser schon einen ziemlich langen Geduldsfaden haben müssen. Pfiffig, diese Idee! Oder eher affig? Ansichtssache… Weiterlesen