Kurzvorstellungen zum Konservatismus

Kurzvorstellungen von Büchern zur konservativen Theorie

Nach und nach sollen hier einige weitere Bücher kurz vorgestellt, die unter verschiedener Hinsicht lesenswert erscheinen und eine Auseinandersetzung lohnen. Fürs erste sind dies zwei Bücher:

  1. Lexikon des Konservatismus: ein wichtiges Nachschlagewerk vor allem zu Personen und ausgewählten Inhalten von einer Gruppe von Mitarbeitern, die seinen Anliegen mit Sympathie entgegenkommen.
  2. Henri de Lubac, Die Tragödie des Humanismus ohne Gott: In dunklen Stunden des 2. Weltkriegs verfasst, wurde dieses Werk wegweisend für die Begründung von Religion und Christentum gerade um der Menschlichkeit des Menschen willen.
  3. Edmund Husserl, Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie: In seinem letzten Werk von 1936 rekonstruiert der Begründer der philosophichen Phänomenologie, wie es dazu gekommen ist, dass die Wissenschaften zwar gewaltige Einzelerfolge feiern, aber zu den letzten Sinn- und Wertfragen des Menschen nichts zu sagen haben. Auf hohem Niveau stellt er damit die Frage nach der Seele Europas: eine Rationalität, die offen bleibt für die Venrunft, die letztlich Gott selbst in die Dinge gelegt hat.
  4. Alain Finkielkraut, La défaite de la pensée: Das ist das berühmte Essai des jüdischen Intellektuellen von 1987, mit dem er den Menschen daraus befreit, bloß Teil einer Kultur, eines Wir, einer Prägung zu sein – das wäre nichts anderes als die „Niederlage des Denkens.“
  5. Samuel P. Huntington, The Clash of Civilizations?: Noch ein berühmtes, aber zumeist missverstandes Essay des bedeutenden amerianischen Politikwissenschaftlers, der sich 1993, nach dem Ende des Kalten Krieges, fragte: Was sind die treibenden Kräfte der neuen Konflikte? Liest man den Aufsatz heute, kann man über seine Weitsicht nur staunen.
  6. Jens Hackes wichtige Abhandlung zum Liberalkonservatismus in der Bundesrepublik (Philosophie der Bürgerlichkeit) führt in eine wichtige Spielart eines demokratischen Konservatismus ein. Dabei fallen Namen wie Joachim Ritter, Martin Kriele, Ernst‑Wolfgang Böckenförde, Robert Spaemann, Odo Marquard und Hermann Lübbe.

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Zur Diskussion um „Amoris laetitia“

Klärungen zur Diskussion um „Amoris laetitia“

Wenn man „in dem, was für höheres und das höchste Interesse anerkannt wird, mit unbestimmten Vorstellungen sich begnügen will, so ist schwer zu unterscheiden, ob es dem Geiste mit dem Inhalt in der Tat Ernst ist“ (Hegel, Enzyklopädie § 573)

Unbestimmte Vorstellungen sind en vogue. Auch die katholische Kirche macht da keine Ausnahme. Zum Beispiel in der Diskussion um „Amoris laetitia“ zum angemessenen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Weiterlesen

Zölibat in der Einzelfalle

Da ist der Zölibat also wieder einmal Top-Thema! Dieses Mal aber nicht nur in Resolutionen von Dialogforen und besorgten Katholiken, sondern aus dem Mund dessen, der die „plena potestas“ in der Kirche hat, Papst Franziskus. Am 9. März deutete er in der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Ausgabe 9. März) die Möglichkeit der Weihe verheirateter Männer an. Was meint er damit? Und wie ist dieses Statement zu bewerten? Weiterlesen

Osterbeichte – Frühjahrskur für die Seele

Frühjahrskuren für den Leib – und für die Seele

Woran scheitern die meisten Vorsätze fürs Neue Jahr? Ganz einfach, am falschen Zeitpunkt. Mitten im Winter etwas neu anzupacken ist wie einen Hund hinterm Ofen hervorzuholen. Das ist nur mit Zerren und Blutwurst möglich. Das kann ja nichts werden. Aber im Frühjahr, da wird alles anders. Das wissen schon die Hormone. Wenn die Tage spürbar länger werden, die Sonne kräftiger scheint und die ersten Frühblüher bunte Farbtupfer ins Grau des Gartens zaubern, ist der rechte Zeitpunkt gekommen zur Frühjahrskur. Schlacken werden ausgeschieden, Gifte entsorgt, Säuren neutralisiert, Pfunde abgebaut, der Müdigkeit vorgebaut und neue Kräfte getankt. Was sich über Monate angesammelt hat, muss raus. So jedenfalls die Naturheilkundler mit guten Gründen. Wirkt garantiert (oder zumindest beinahe!). Weiterlesen

Wohin im Urlaub?

Lisieux: Elternhaus der hl. Therese

Wohin im Urlaub?

„Die ganze Welt ist mein Zuhause“, hat einmal ein Jesuit gesagt. Sagen könnte es aber auch jeder Katholik. Denn rund um den Globus findet er wunderbare Orte. Da kann er die Seele… nein, nicht „baumeln lassen“ (das erinnert mich immer ans Galgenmännchen-Spiel unter der Schulbank). Nein, da kann die Seele reich werden an wunderschönen Erlebnissen, herrlicher Schöpfung, gläubigen Menschen und sicher auch ein paar ganz persönlichen Gnaden. Hier einfach mal eine Vierer-Auswahl: Franzensbad, Lourdes, Lisieux und Mettlach. Aber zuvor noch eine Kurzempfehlung, nämlich Ellwangen. Ach, und manchmal verstecken sich auch in Rätseln noch Reiseempfehlungen… Und von manchem bin ich so begeistert, dass es gleich zu einem vollständig Blog gereicht hat: Annecy, die Heimat der Heiligen Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal. Weiterlesen