Osterrätsel 2023

Dieses Mal unternehmen wir einen Ausflug in die Moraltheologie. Gesucht ist… Aber nehmen wir einen kleinen Umweg, um es nicht zu einfach zu machen. Ausgangspunkt: ein bedeutender Denker unserer Zeit. In einem hellsichtigen, geradezu prophetischen Beitrag zu den Ursachen der Missbrauchskrise hat er den Finger in eine Wunde gelegt, von der man nicht gerne spricht. Da ging es um die Umbrüche in der Moraltheologie nach dem II. Vatikanischen Konzil. Ein Kernpunkt dabei war die „Überwindung“ einer Lehre, die bis dahin zu den Fundamenten des christlichen Lebens gehört hatte. Gemeint ist die ebenso schlichte wie entscheidende Richtlinie: Bestimmte Dinge tut man nicht! Punkt. Niemals, auch nicht im Einzelfall und unter besonderen Umständen. Weiterlesen

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Warum gebe ich dir Weisung und bin doch selbst nicht so, wie ich es mir von dir vorstelle? Mehr noch, hast du nicht eine stattliche Zahl von Menschen vor Augen, die auf halben Weg eingebrochen sind? Meine Antwort lautet knapp: Ich spreche nicht von mir, sondern von unserem Herrn und Heiland. Ich gebe auch keine Weisung mit Blick auf das, was ich selbst erreicht habe, sondern auf das, was ein angehender Diener Christi wollen und vollbringen muss. Auch die Sportler sind ja kräftiger als diejenigen, die sie mit Öl einreiben. Trotzdem gibt der Schwächere dabei Anweisungen, und der Stärkere tritt zum Kampf an. Schau nicht auf den Abfall des Judas, sondern auf das Christusbekenntnis des Paulus! Jakob war der Sohn eines steinreichen Vaters, und doch macht er sich allein und bloß mit einem Stab in der Hand auf nach Mesopotamien. Erschöpft sinkt der unterwegs zu Boden, er, der von seiner Mutter Rebekka äußerst verzärtelt worden war, und er gebraucht dabei einen Stein anstelle eines weichen Kissens. Da schaute er die Leiter, die von der Erde bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel auf und nieder. Von oben sah der Herr hinab und reichte den Ermüdeten die Hand, um sie in ihrer Anstrengung beim Aufstieg durch seinen Anblick zu bestärken. Deshalb heißt dieser Ort auch Betel, d.h. Haus Gottes. Darin steigen täglich Menschen auf und nieder. Denn auch Heilige fallen, wenn sie nachlässig werden, doch Sündern erreichen wieder ihre frühere Höhe, wenn sie ihre Fehler mit Tränen abwaschen. Das sage ich aus dem Grund, damit dich die Heruntersinkenden nicht verstören, sondern damit die Emporsteigenden dich bestärken. Man nimmt sich ja nie an Schlechten ein Beispiel. Auch im Allgemeinmenschlichen kommt ja die Einladung zu einem guten Leben stets vom besseren Teil der Menschen.

– Hieronymus, Brief an Julian 118,7 –

Hoffnung und Gottvertrauen

Geostationäre Satelliten sind eine feine Sache. Sie stehen fest am Himmel und schweben ständig auf dieser Position, ohne zur Erde zu fallen oder in den Weltraum geschleudert zu werden. Und das auch noch, ohne sich ständig mit Raketenantrieb an ihrem Ort etwa 36.000 Kilometer über der Erdoberfläche halten zu müssen. Dabei reicht schon etwas Unterstufen-Physik aus, um das Prinzip zu begreifen: Die Balance zwischen der Gravitation und der Fliehkraft, die an dieser Stelle mit einer Kreisbewegung von 3,075 Kilometer pro Sekunde genau ausgeglichen ist. Nicht schlecht, oder? Und dabei ausgesprochen nützlich (sofern man Fernsehprogramm, Navis, Spionage und Telekommunikation trotz allem immer noch unter die nützlichen Dinge rechnen darf). Weiterlesen

Nachdenkliche Grüße zu einem hellsichtigen Weihnachten

 

Frohe, gesegnete, gnadenvolle, lichterfüllte, christliche Weihnachten!

Christ und Corona

Eine Erinnerung an den guten kirchlichen Geist – nicht ohne aktuellen Bezug

„Obwohl der Apostel sagt, den schwächeren Gliedern sei um so größere Ehre zu erweisen (vgl. 1 Kor 12,22f.), gibt es kirchliche Würdenträger, die das Ihre suchen und nicht das, was Jesu Christi ist (vgl. Phil 2,21). Sie erlauben den Aussätzigen, die nicht mit Gesunden zusammenleben und nicht mit anderen zur Kirche kommen können, weder, Kirchen und Friedhöfe zu haben, noch durch den Dienst eines eigenen Priesters Hilfe zu erfahren. Dies hat offensichtlich mit christlicher Frömmigkeit nichts mehr zu tun. Deshalb bestimmen wir, getragen vom apostolischen Geist der Güte: Wo so viele Menschen zusammenleben, dass sie imstande sind, sich eine Kirche mit Friedhof einzurichten und einen eigenen Priester zu haben, wird ihnen dies ohne irgendeinen Widerspruch erlaubt.“

– Drittes Laterankonzil von 1179, can. 23 (COD 222) – Weiterlesen