Wissenschaft und Weisheit im Heiligen Geist – zur Semestereröffnung Oktober 2022

Es gibt ein faszinierend-seltsames Buch über das Sterben des großen Philosophen Aristoteles, wahrscheinlich im irakischen Basra des 10. Jahrhunderts entstanden: „Das Buch vom Apfel oder der Tod des Aristoteles“. Auf dem Totenbett habe der Universalgelehrte – in einer späteren lateinischen Fassung – gesprochen:

„Nudus veni, anxius vixi,

dubius morior, quo vadam nescio.

O Ens entium, miserere mei. –

Nackt kam ich in die Welt, unter Ängsten verbrachte ich mein Leben,

in Zweifeln gehe ich in den Tod, und wohin ich gehe, ist mir unbekannt.

O Sein alles Seienden, erbarme dich meiner.“ Weiterlesen

Thomas von Aquin – eine Einladung zur Lektüre

An Empfehlungen fehlt es Thomas von Aquin (1224/25-1274) nicht. Lange Zeit war seine „Summa theologiae“ das Lehrbuch der katholischen Theologie. U.a. sah die einflussreiche „ratio studiorum“ der Jesuiten dies so vor. Papst Leo XIII. setzte in „Aeterni patris“ (4. August 1879) seine Theologie als Maßstab der Theologie überhaupt fest, und noch das II. Vaticanum empfahl ihn nachdrücklich. Doch dass seine Theologie und Philosophie noch wirklich gekannt, geschätzt oder gar gelesen wird, kann man außerhalb von Fachkreisen kaum mehr sagen. Weiterlesen

Osterrätsel 2018 – die Auflösung

Die Auflösung des Osterrätsels

Der Autor des gesuchten Buches ist der hl. Thomas von Aquin, sein Buch ist sein bekanntestes, die „Summa theologiae“ (nicht „ – theologica“), und die Geheimnisse des Lebens Jesu von seinem Kommen in die Welt bis zu seiner Auferstehung, Himmelfahrt und Wiederkunft finden sich im dritten Teil der „Summa“, der Tertia pars, in den Quaestiones (Fragestellungen) III qq. 27-59.

Die drei Gewinner wurden am 11. April 2018 ausgelost – hier im Video festgehalten:

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Gewissen – Heiligtum der Person oder moraltheologische Stopfgans?

Viel beschworen, wenig gekannt: das Gewissen. Neuerdings ist es auch der Katholiken liebstes Kind. Grund genug, es sich einmal genauer anzuschauen. Für eine Stopfgans der Moraltheologie ist es nämlich wirklich zu schade. Das Gewissen ist keine Ausrede für alle Fälle: Das ist ja ein Einzelfall! Ja, das wäre tragisch: Alle reden vom Gewissen und keiner hält sich daran. Das wäre so gefährlich wie Traumtänzerei beim Hochseilakt. Denn die katholische Lehre vom Gewissen ist filigran und präzise, nur so hält sie die Balance. Weiterlesen

Prägende Gestalten

Wer mich geistig und wissenschaftlich geprägt hat

An persönlichen Prägungen nennt der Beitrag zwei Kirchenväter (Augustinus und Maximus Confessor), zwei Theologen des zweiten Jahrtausend (Thomas von Aquin und Robert Bellarmin), zwei Heilige (Ignatius von Loyola und Therese von Lisieux), zwei Philosophen (Platon und Aristoteles) und die zwei Professoren und Mentoren der Dissertation (Heinz Feilzer) und der Habilitation (Josef Müller).

 

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